Dauerbrenner Gymnasium

Sanierung geht weiter / Sachstandsbericht im Gemeinderat

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Ein seit zehn Jahren andauerndes Thema ist die Sanierung des Schramberger Gymnasiums. Nach einer Brandschutzübung dachte man, mit Brandschutzmaßnahmen sei es getan. Doch von Mal zu Mal dehnte sich der Sanierungsbedarf weiter aus. Irgendwann lief gar nichts mehr, da hakte es schließlich am Vergaberecht.

Schramberg. Die Verwaltung startete das Ganze neu. „Bei solchen Sanierungsmaßnahmen ist eine Gesamtschau nötig“, erklärte Fachbereichsleiter Bent Liebrich im Gemeinderat. Sie sei die „Grundlage, um weiter zu kommen“.

Fachfrau gefunden

Eine gute Nachricht hatte Liebrich: Man habe mit Jessica Dubovski eine erfahrene Mitarbeiterin gewinnen könne, die die Leitung des Projekts Sanierung und Modernisierung des Gymnasiums übernehme.  Eine „durchgehend verlässliche Projektbearbeitung“ seitens der Verwaltung sei so gesichert.

Zunächst müsse der Gebäudebestand erfasst werden. Dabei gehe es um die Gebäudesubstanz, die Technik und die Außenanlagen außer dem Schulhof. Es gehe um „eine Zustandsbewertung: was muss gemacht werden.“ Auch den zeitlichen und finanziellen Aspekt müsse man betrachten. Alles, was sicherheitsrelevant sei, habe dabei Priorität. Anschließend werde die Verwaltung eine Umsetzungs- und Machbarkeitsstudie erarbeiten, so Liebrich.

Bent Liebrich. Foto: him

Dabei werde man darstellen, was kommt wann und nach Zwischenlösungen suchen. In der Vorlage schlägt Liebrich vor, in einem Workshop mit Vertretern der Schule, des Gemeinderats und der Verwaltung die Bedarfe zu erkunden und daraus ein Konzept zu entwickeln, wie diese Bedürfnisse der Schule erfüllt werden können.

Maßnahmenplan bis zum Herbst

Für diese Aufgaben hat die Verwaltung Aufträge an Beratungsbüros ausgeschrieben. Die Angebote werden jetzt ausgewertet und die Aufträge vergeben.  Von April bis Oktober sollen die Berichte und der Maßnahmenplan erarbeitet werden.

So soll das Ganze nun laufen. Foto: him

Dieser werde die Basis für die Ausschreibungen der einzelnen Maßnahmen sein, so Liebrich. Das sei „bei Sanierungsmaßnahmen zwingend erforderlich“, betonte er. Mit Blick auf das komplizierte Vergaberecht, werde die Stadt für die Rechtssicherheit Beratung brauchen.

Im Zusammenhang mit den Fördermitteln will die Verwaltung sich mit dem Regierungspräsidium als Fördermittelgeber in diesem Monat abstimmen.

Mit der Planerin Dubovski sei man „auf einem sehr guten Weg“, ist Liebrich überzeugt. Sie habe viel Erfahrung auf dem Gebiet von Schulbausanierungen.

Seit Jahren sind die Decken wie hier im Foyer geöffnet und nur teilweise mit Stoffbahnen kaschiert. Foto vom September 2024: him

Auf das Wichtigste konzentrieren

CDU-Stadtrat Thomas Brugger lobte die Vorgehensweise. „Es gibt wohl keinen anderen Weg wegen des Vergaberechts.“ Weil der finanzielle Spielraum eng sei, müsse man priorisieren und die großen Probleme schnell beseitigen.  Das Ziel müsse sein, dass an Pfingsten 2026 begonnen werde.

Brugger mahnte im Zusammenhang mit dem Gymnasium nicht nur von den Sanierungsproblemen zu sprechen. „Dort finden jede Menge andere positive Dinge statt“, hob er hervor. Zur Veranschaulichung hatte er den Jahresbericht des Gymnasiums an die Rätinnen und Räte ausgeteilt.

Emil Rode (Freie/Neue Liste) erkundigte sich, inwiefern Erkenntnisse aus früheren Untersuchungen im Maßnahmenplan aufgenommen würden. „Oder fangen wir bei Null an?“  Liebrich beruhigte, die Verwaltung nutze, was man schon habe. Allerdings müsse man das Schadstoffgutachten erweitern. Auch er erinnerte daran, wie aus dem ursprünglichen Brandschutzprojekt “eins ums andere“ hinzugekommen sei. Nach Vergaberecht sei eine solche „Salamitaktik“ aber nicht zulässig.

Thomas Brantner (CDU) sah die Stadt „auf gutem Weg“, mahnte aber ebenfalls, Prioritäten zu setzen und sich „beim Wünschenswerten aufs Notwendigste zu begrenzen“. Gestalterische Elemente stünden mit Sicherheit nicht auf Platz eins, bestätigte Liebrich.

Ralf Rückert (Freie/Neue Liste) forderte, auch an die Rückkehr zu G 9 zu denken und die erforderlichen zusätzlichen Räume einzuplanen. Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr versicherte, es gehe nicht darum, das Vorhaben „künstlich aufzublasen“. Sie dankte für das Wieder-Flott-Machen des Projektes. Der Gemeinderat nahm den Bericht zur Kenntnis.




Martin Himmelheber (him)

... begann in den späten 70er Jahren als freier Mitarbeiter unter anderem bei der „Schwäbischen Zeitung“ in Schramberg. Mehr über ihn hier.

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